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In-Ear Monitoring

Das beschriebene, konventionelle Monitoring war jahrzentelang vollkommen ausreichend – bis sich auf der Bühne die Funktechnik durchgesetzt hat. Die Musiker waren damit nicht mehr an ihr Kabel gebunden, sondern konnten sich frei bewegen. Dies bedeutet allerdings, dass sie sich von ihrem Monitor-Lautsprecher entfernt haben und dadurch auch ihren eigenen Monitor-Sound verlassen haben.

An diesem Punkt setzt das In-Ear Monitoring an: seinen eigenen Monitor-Sound direkt im Ohr und damit ein stets gleichbleibendes Monitor-Signal, womit Sie sich auf der Bühne bewegen können. Bildlich kann man sich das so vorstellen, dass die Monitor von der Bühnenkante ins Ohr wandert. Das individuelle Signal aus dem Monitor-Pult wird nun nicht durch einen Amp und die Lautsprecher geschickt, sondern direkt in einen In-Ear-Monitoring Sender. Der Musiker hat einen Bodypack-Empfänger, den er am Gürtel oder Gitarrengurt klemmen kann und einen Ohrhörer.

Ein komplettes In-Ear Monitoring System besteht also aus Sender, Bodypack-Empfänger und Ohrhörer. Sollten mehreren Musikern der gleichen Monitor-Mix genügen, so kann auf weitere Sender verzichtet werden, denn das HF-Signal kann natürlich von beliebig vielen Empfängern empfangen werden.

Für Musiker, die sich nicht auf der Bühne bewegen können – wie Schlagzeuger oder Keyboarder – kann auch ein drahtgebundenes In-Ear Monitoring genutzt werden. Das spart neben Kosten auch Funkkanäle.

Neben der freien Beweglichkeit auf der Bühne und dem wesentlich leichteren Gewicht (was den Touring-Betrieb stark vereinfacht) bietet In-Ear Monitoring auch erhebliche klangliche Vorteile. Sowohl für die Musiker als auch für das Publikum.

Für den Musiker liegt die Klangverbesserung klar auf der Hand: Der Sound ist direkt im Ohr, kann also sehr fein und detailliert eingestellt werden. Störende Nebengeräusche auf der Bühne werden durch die Sound-Isolating-Ohrhörer sehr stark gedämpft und ein "Übertönen" des lauten Schlagzeuges oder der Gitarre ist nicht mehr nötig. Generell kann deshalb wesentlich leiser gehört werden – worüber sich die Ohren freuen. Aber auch der PA-Sound kann drastisch verbessert werden, denn es gelangt ja kein Monitor-Sound von der Bühne ins Publikum. Und ein wichtiger weiterer Aspekt ist, dass auch kein Monitoring-Sound in die Mikrofone gelangt. Das heißt, bereits vom Anfang der Signalkette ist das Signal präziser und aufgeräumter.

Darüber hinaus treten auch keine Rückkopplungen mehr auf. Denn diese entstehen auf der Bühne fast ausschließlich durch den Monitor-Zweig (und nicht durch die PA-Lautsprecher).

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